Vom Gefangenen zum Unternehmer und Hoffnungsträger.

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Jamaal Gladwell sass im Gefängnis. Die Zukunftsaussichten für ihn als „Kriminellen” standen damit denkbar schlecht. Doch er erhielt die Chance, die von Prison Fellowship und Hoffnungsträger geförderte Näher-Ausbildung zu machen. Heute nutzt er als Leiter einer eigenen Nähschule seine zweite Chance nicht nur für sich, sondern auch für andere und gibt Bildung weiter. Für die Zukunft hat er noch grössere Pläne.

Ein Neuanfang und der berufliche Wiedereinstieg nach der Haftzeit wären für Jamaal schwierig geworden. „Ist doch egal, was mit einem Kriminellen passiert” – so eine landläufige Meinung. Viele vergessen jedoch, dass hinter solch einem Einzelschicksal oftmals eine ganze Familie steckt. Auch Jamaal ist Vater von fünf Kindern.

Nicht tatenlos rumsitzen.

Zum Zeitpunkt seiner Haft hätten ihm Sozialarbeiter von Prison Fellowship Sambia (der Partnerorganisation von Hoffnungsträger in Afrika) vom Nähprojekt berichtet, erzählt uns der dünne Mann im schwarzen Sakko. Genäht habe er zu diesem Zeitpunkt zwar noch nie, aber er wollte es lernen und seine Zeit sinnvoll nutzen. So erhielt er die Chance, während der Haft die von Prison Fellowship und Hoffnungsträger geförderte 1-jährige Ausbildung zum Näher zu machen.

Eine zweite Chance.

Noch im Gefängnis schmiedete Jamaal den Plan, sich selbstständig zu machen. Nicht etwa als Schneider, sondern als Leiter einer Nähschule. „Das Gute, was mir selbst widerfahren ist, möchte ich an andere weitergeben”, sagt Jamaal über seinen Ansporn.

Er lässt seinen Worten Taten folgen. Als er 2017 aus der Haft entlassen wird, verkauft er all seine selbstgenähte Kleidung, um die Miete für passende Räumlichkeiten und seinen eigenen Lebensunterhalt zahlen zu können.

2018 eröffnet Jamaal tatsächlich seine eigene Nähschule und startet mit den ersten sieben Auszubildenden. 2019 folgt ein Jahrgang mit 19 Teilnehmern und 2020 sind es bereits 25 angehende Näherinnen. Die Kursteilnehmer kommen aus unterschiedlichen – teils schwierigen – Lebenslagen. Für sie alle gilt: Der Unterricht ist kostenlos, es fallen nur 50 Kwatcha (das sind umgerechnet etwa 3 €) für Stoffe an.

Dass das Ausbildungs-Angebot niederschwellig ist, ist Jamaal wichtig. Um sich selbst und seine Familie zu versorgen, verkauft Jamaal zusammen mit seiner Frau Kleidung sowie Obst und Gemüse auf dem Markt.

Unternehmensgründung in der Armut Afrikas.

Inzwischen hat Jamaal erste Mitarbeitende für sein Start-up: Zwei ehemalige Absolventinnen unterstützen ihn als Lehrkräfte, während ihre Männer zusätzlich Geld auf dem Markt verdienen. Denn die Ausbilderinnen bekommen derzeit nur ein geringes Gehalt, engagieren sich jedoch mit ganzem Herzen für die gute Sache.

„Wir benötigen dringend Spenden, um mehr Gehalt für unser Personal bezahlen zu können und weitere Ausbildungsräume zu finanzieren”, sagt Jamaal.

Die Bedingungen in Afrika bleiben hart. Aktuell gibt es nur 9 Nähmaschinen und damit deutlich weniger Arbeitsgeräte als Auszubildende. Das heißt: Es können nicht alle gleichzeitig den in der Theorie erlernten Lehrstoff in der Praxis umsetzen.

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Der zukünftigen Generation eine bessere Chance geben – das motiviert Gründer Jamaal jeden Tag aufs Neue. – © Max Bader
Seine Vision treibt ihn an.

Jamaal hat es geschafft. Er hatte stets mehr Hoffnung als Angst und hat es gewagt, groß zu denken. Als ehemaliger Strafgefangener hat er es zurück in die Mitte der Gesellschaft geschafft, ist berufstätig und Hoffnungsträger für andere.

Für die Zukunft hat der Gründer bereits neue Ziele:

Ich möchte ein Ausbildungszentrum schaffen, das verschiedene Weiterbildungszweige anbietet, und so der ganzen Community helfen, besonders den Waisen-Kindern.

*Name zum Schutz der Person geändert.

 


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Reise in die Ukraine.

HOFFNUNG FÜR DIE UKRAINE.

Spenden-Report: Nähschulen Afrika Jan-Juni 2021