Architektenkammer Baden-Württemberg prämiert Hoffnungsort Calw: Auszeichnung für ökologisch nachhaltige und wertige Holzsystembauweise

Die Architektenkammer Baden-Württemberg hat den Hoffnungsort in Calw mit einem Preis für „Beispielhaften Bauen“ ausgezeichnet. Aus den Landkreisen Freudenstadt und Calw wurden insgesamt 59 Arbeiten aus den Jahren 2016 bis 2022 eingereicht, von denen lediglich 14 prämiert wurden. Der Hoffnungsort auf dem Wimberg ist das einzige Projekt innerhalb der Stadt Calw, das von der Architektenkammer ausgezeichnet wurde.

Ihre Entscheidung begründet die sechsköpfige Jury folgendermaßen: „Die vier geschickt platzierten, freistehenden Gebäude des Ensembles sind auf die Mitte des Grundstücks ausgerichtet, die gleichzeitig den kommunikativen Begegnungsraum bildet. Die Holzfassade sorgt für eine gelungene horizontale Gliederung der Gebäude. Für einen geförderten Wohnungsbau sind die Ausführungsdetails äußerst sorgfältig gestaltet und umgesetzt. Durch die gerundeten Gebäudeecken erhalten die Baukörper ein eigenständiges, charakteristisches und wohltuendes Erscheinungsbild. Trotz der Offenheit hat die Gebäudegruppe durch die angemessenen Außenräume die Kraft, sich gegenüber dem angrenzenden heterogenen Umfeld positiv zu behaupten. Das zugrundeliegende Konzept der Nachhaltigkeit ist beispielhaft.“

Gemeinschaftliches Miteinander im Hoffnungsort

Im Hoffnungsort in Calw mit vier Häusern und insgesamt 32 Wohnungen leben Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen Unterstützung brauchen, zusammen mit Menschen, die mitten im Leben stehen: Menschen mit geringem Einkommen, die in diesem Gemeinschaftsprojekt leben möchten. Menschen mit Begleitungsbedarf, die ihre Lebenssituation verändern wollen. Und Menschen, die aus christlicher Überzeugung den Hoffnungsort mitgestalten möchten. Das gemeinschaftliche Miteinander, die Entwicklung der Stärken aller Mitbewohnerinnen und Mitbewohner wie auch das Vorleben christlicher Nächstenliebe sind die Säulen dieses integrativen Wohnkonzeptes. Die Hoffnungsträger sind deshalb sehr dankbar für alle, die das integrative Wohnkonzept und die inhaltliche Arbeit im Hoffnungsort durch eine ehrenamtliche Mitarbeit oder eine Spende unterstützen möchten.

„Hohe architektonische und konstruktive Qualität“
Im Detail beschreibt die Architektenkammer den Hoffnungsort als ein „Musterbeispiel für nachhaltigen und bezahlbaren Wohnraum mit hoher architektonischer und konstruktiver Qualität“. Er schaffe vielfältige soziale Interaktions- und Kommunikationsmöglichkeiten für eine lebendige Nachbarschaft, erzeuge abwechslungsreiche Durchblicke in die umgebenden Nadelholzwälder und ermögliche eine hohe Aufenthaltsqualität für alle Bewohnerinnen und Bewohner. Laut Architektenkammer entsprechen die vier Häuser höchsten ökologischen Nachhaltigkeitsstandards, die durch Luftwärmepumpen und Photovoltaik ergänzt werden und den KfW-55-Standard erfüllen. In Summe seien im Hoffnungsort ca. 960 Tonnen CO dauerhaft eingelagert.

Integratives Wohnkonzept hat sich bereits bewährt
Der Hoffnungsort in Calw wurde im April 2022 offiziell eröffnet und basiert auf dem integrativen Wohnkonzept der Hoffnungshäuser. Dort leben geflüchtete und einheimische Menschen gemeinsam unter einem Dach. Nicht isoliert und sich selbst überlassen, sondern in einer sinnvollen sozialen Mischung und einer aktiven Hausgemeinschaft. Hoffnungshäuser gibt es bereits in Bad Liebenzell, Esslingen, Konstanz, Leonberg, Nagold, Schwäbisch Gmünd, Sinsheim und Straubenhardt. Mit drei weiteren Hoffnungshäusern in Öhringen, die Mitte nächsten Jahres eröffnet werden, wird es dann 32 Häuser mit insgesamt rund 225 Wohnungen geben.

Für das integrative Wohnkonzept der Hoffnungshäuser haben die Hoffnungsträger bereits 2019 vom Land Baden-Württemberg den Integrationspreis überreicht bekommen und wurden 2020 vom Bündnis für Demokratie und Toleranz wie auch von der Bundeszentrale für politische Bildung ausgezeichnet. Neben der Auszeichnung für „Beispielhaftes Bauen“ hat die Architektur der Häuser bereits weitere bedeutende Preise erhalten.

 

Über die Hoffnungsträger Stiftung
Das Anliegen der Hoffnungsträger ist es, Menschen Hoffnung zu geben und eine Perspektive zu bieten. In Deutschland geschieht dies vor allem durch den Bau bezahlbaren Wohnraums und die integrative Arbeit in den Hoffnungshäusern. Letztere wird unter anderem durch Spenden und Fördergelder finanziert.