Kunst für den guten Zweck: Slam for hope Konstanz

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Sechs Künstler performen beim „Slam for Hope“ – dem Poetry Slam-Event von Hoffnungsträger – ihre Texte zum Thema Hoffnung. Wir waren vor Ort und haben mit Künstlern und Teilnehmern über Kunst, Faulheit und dem einzig waren Grund zum Weitermachen gesprochen: Hoffnung. Außerdem einige Impressionen des Abends.

Wir treffen Stella kurz vor ihrem Auftritt hinter der Bühne. Sie liebt es, ihre Meinung in Kunst zu verpacken.

Wenn Stella vor einem ihrer Auftritte nervös ist, spricht sie sich selbst ein Mantra zu: „Alles wird gut. Du bist gut. Dein Auftritt wird gut.“ Es ist ein Mantra, das ihr einen positiven Ausgang einer ihr ungewissen Zukunft prophezeit. Es ist Hoffnung. Denn hoffen heißt glauben, dass es gut wird. Stella ist 31 Jahre alt, kommt aus Fürth und steht als eine von sechs Künstlerinnen und Künstlern im Hörsaal der Uni Konstanz auf der Bühne, um beim „Slam for Hope“ – dem Poetry Slam-Event von Hoffnungsträger – ihren Text zum Thema Hoffnung vorzutragen.

„Ich habe früher leidenschaftlich gern’ Theater gespielt, war aber zu faul, um die Texte zu lernen“, sagt Stella lachend, nachdem sie nochmal in ihr Stück Pizza gebissen hat, das sie der großen Familienpizza entnommen hat, die in einer Schachtel vor dem Schminktisch in der Anprobe steht. Wo sonst Dozenten ihren Schlips richten, um vor ihre mehr oder weniger anwesenden Studenten zu treten, überfliegt Stella ein letztes Mal ihren auf einer DIN-A4-Seite ausgedruckten Text, bevor sie vor den heute gefüllten und gespannten Hörsaal tritt. „Ich slame seit zwei Jahren, und ja, manchmal bin ich noch etwas nervös“, sagt sie. Gut, dass sie ihren Spickzettel dabei hat. Aber das sei nicht wirklich Spicken, weil es beim Poetry Slam erlaubt sei, erklärt Stella.

Spicken erlaubt: Stella hat ihren Text auf einem Zettel dabei.

Warum Stella beim Slam for Hope mitmacht?
Während Stella auf meine Frage antwortet, strahlt sie über das ganze Gesicht, ihre Ohren bewegen sich dynamisch mit und es kommt mir fast vor, als starte sie bereits mit ihrem rhythmischen und energischen Poetry Slam, so gekonnt geht sie mit ihren Worten um: „Hoffnung ist zeitlos, Hoffnung vergeht nicht, Hoffnung hört nie auf, wichtig zu sein. Deshalb muss man immer wieder darüber reden. Gerade in der heutigen Zeit, wo die Zukunft so ungewiss ist!“

Am Poetry Slam mag sie außerdem, dass man sagen könne, was man denkt. Und darum geht es beim Slam for Hope ganz besonders. Er ist ein Sprachrohr für Gedanken und für Kunst, ein Ventil, um Hoffnung zu verkünden. Das Event wurde für Menschen ins Leben gerufen, die oft wenig Hoffnung haben: die Kinder von Gefangenen. Sie sind die unverschuldeten Leidtragenden, wenn ihre Eltern im Gefängnis sind. Um ihnen dennoch gute Perspektiven zu ermöglichen, unterstützt Hoffnungsträger die Kinder durch Patenschaften in lebenswichtigen Bereichen wie Gesundheit, Ernährung und Schulausbildung.

Stella auf der Bühne.

„Hoffnung ist wichtig. Denn Hoffnung ist der Grund, dass du weitermachst.“ – Stella, Poetry Slammerin

Marina 22, performt heute ihren Poetry Slam im Hörsaal, wo sie sonst als Deutsch- und Chemiestudentin den Vorlesungen zuhört.

„Kunst hat immer eine Botschaft. Darum finde ich es gut, dass sie für den guten Zweck genutzt wird.“ – Marina, Studentin an der Uni Konstanz und Poetry Slammerin

Marius und Eva (v.l.n.r.) sind nun das zweite Mal Gäste bei einem Poetry Slam.

„Poetry Slams sind witzig! Können aber auch ernstere Themen behandeln. Wir finden es super, dass dieser Slam einen tieferen Sinn hat.“ – Eva, Gast beim Slam for Hope

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